Das könnte überall passiert sein oder Ein Loblied sei dem Herrn, für sämtliche Gerüchte oder Unser täglich Gerücht gib uns heute (frei nach Wilhelm Busch)

Das könnte überall passiert sein
oder
Ein Loblied sei dem Herrn, für sämtliche Gerüchte
oder
Unser täglich Gerücht gib uns heute
(frei nach Wilhelm Busch)

Jawohl, zur Geschwätzigkeit
Ist ein jeder gern bereit.

Das ist freilich angenehmer
Und dazu auch viel bequemer.

Also lautet der Beschluss,
Dass der Mensch was wissen muss.

Nicht allein das ABC
bringt den Menschen in die Höh,

Sondern auch die Neuigkeiten
Sind`s, die Leuten Freud bereiten,

Denn wer bös` Geplauder macht,
Gibt nicht auf die Opfer acht.

Also schwatzet dienstbeflissen.
Selbstverständlich muss man wissen,

Wem die Kragennaht geplatzt,
Wer sich bei wem eingekratzt,

Wo schon wieder einer rennt,
Weils ihm unterm Hintern brennt,

Wer bedingungslos gesoffen,
Weil am falschen Nerv getroffen,

Wer noch immer krankgeschrieben,
Wo es wer mit wem getrieben,

Wer zu Hause rausgeflogen,
Weil er wen mit wem betrogen,

Welcher ist davongerannt,
Wessen Wohnung abgebrannt,

Wer mit wem total zerstritten!
Nun, die Freude liegt beim Dritten.

Schadenfroh ein jeder denkt:
Wie`s das Schicksal doch so lenkt.

Ob die Sachen streng vertraulich?
Für den Schwätzer ist`s erbaulich.

Secret bleibt's, wie sehr man rüttelt,
Übeltäter nie ermittelt!

Leser, der du dieses liest,
ob auch du beim Buschfunk bi-i-i-iest???

Anmerkung:

Die "Antibuschfunk-Kampagne" schrieb ich im dritten Studienjahr meiner Krankenschwesternausbildung.

Irgendwann hatte ich die Schnauze gestrichen voll, dass alle Vorkommnisse vom Krankenhausbuschfunk

bis ins kleinste Detail ausgewertet wurden, ohne Rücksicht auf die Betroffenen.

Ein paar Abzüge des Gedichtes habe ich in Form von Flugblättern unter das Personal gebracht.

Das Interessante dabei war, dass sich keiner angesprochen fühlte und plötzlich alle die Buschfunk-Strategie

weeeeiiiit von sich wiesen. Eigentlich lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

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Jawohl, zur Geschwätzigkeit Ist ein jeder gern bereit.
	Das ist freilich angenehmer Und dazu auch viel bequemer.
Also lautet der Beschluss, Dass der Mensch was wissen muss.
	Nicht allein das ABC bringt den Menschen in die Höh,
Sondern auch die Neuigkeiten Sind`s, die Leuten Freud bereiten,
	Denn wer bös` Geplauder macht, Gibt nicht auf die Opfer acht.
Also schwatzet dienstbeflissen. Selbstverständlich muss man wissen,
	Wem die Kragennaht geplatzt, Wer sich bei wem eingekratzt,
Wo schon wieder einer rennt, Weils ihm unterm Hintern brennt,
	Wer bedingungslos gesoffen, Weil am falschen Nerv getroffen,
Wer noch immer krankgeschrieben, Wo es wer mit wem getrieben,
	Wer zu Hause rausgeflogen, Weil er wen mit wem betrogen,
Welcher ist davongerannt, Wessen Wohnung abgebrannt,
	Wer mit wem total zerstritten! Nun, die Freude liegt beim Dritten.
Schadenfroh ein jeder denkt: Wie`s das Schicksal doch so lenkt.
	Ob die Sachen streng vertraulich? Für den Schwätzer ist`s erbaulich.
Secret bleibt's, wie sehr man rüttelt, Übeltäter nie ermittelt!
	Leser, der du dieses liest, ob auch du beim Buschfunk bi-i-i-iest???